Eigentlich will Elsa nach dem Tod ihres
geliebten Vaters einfach nur alles hinter sich lassen. Also flüchtet
sie in das abgelegene Örtchen Thunderstown, wo sich so einige Mythen
und Sagen um das Wetter ranken. Doch schon bald trifft sie in den
Bergen rund um den Ort auf den zurückgezogenen jungen Finn, der ein
Geheimnis zu verbergen scheint.
Ali Shaw hat einen sehr schönen,
poetischen Schreibstil, der aber leider viel zu ausladend ist. Er
beschreibt alles so detailgetreu und ausführlich, dass man schnell
aus dem Lesefluss kommt und sich so manches Mal fragt, was die
beschriebenen Dinge eigentlich mit der Geschichte zu tun haben.
Dennoch konnte mich das Buch irgendwie
packen und ich kam mit dem Lesen recht schnell voran, obwohl ich auch
mit der eigentlich sehr schönen, märchenhaften Geschichte nicht
ganz zufrieden war. Diese war nämlich an manchen Stellen ein
bisschen sehr verworren und auch die Liebesgeschichte fand ich nicht
so romantisch, wie ich mir gewünscht hätte. Auch das Ende wurde,
nachdem es sich seitenweise zog, zu schnell abgehandelt. Allerdings
gefiel mir die Idee zur Geschichte sehr gut, denn sie ist
außergewöhnlich und fantasiereich. Nur leider wurde sie eben nicht
zu einhundert Prozent gut umgesetzt. Dafür ist das Setting aber
einzigartig und wunderschön und auch die Rückblicke auf die
Vergangenheit einzelner Charaktere fand ich durchaus gelungen.
Was die Charaktere im Übrigen angeht,
so habe ich an ihnen nichts weiter auszusetzen, außer dass ich die
Protagonistin mit ihren neunundzwanzig Jahren etwas zu alt für ein
Jugendbuch fand. Ansonsten sind sie aber alle sehr gut gezeichnet und
passen in die Geschichte. Elsa ist eine ganz normale junge Frau, die
vom Wetter fasziniert ist, Finn ein junger Mann, der sehr ruhig
wirkt, ohne zu naiv zu wirken. Dazu kommen noch verschiedene andere
mehr oder weniger sympathische Charaktere, die allesamt wichtig für
die Handlung sind.
Trotz all der kleinen Mängel, war das
Buch jedoch wirklich gut und mir hat die Geschichte um Elsa und Finn
im Großen und Ganzen gefallen. Wer also Lust auf einen
märchenhaften, poetischen Liebesroman hat, der ein Wenig anders ist,
der sollte zu diesem Buch greifen.


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