Jane, bereits als Teenager Mutter
geworden, hat alle ihre Träume und Wünsche über Bord geworfen.
Ihre Schwester Elle lebt ein ziemlich aufregendes Leben zwischen
psychischen Hochs und Tiefs und Leslie hat ihre gesamte Familie an
den Krebs verloren. Ausgerechnet auf dem Konzert ihres gemeinsamen
Lieblingssängers bleiben die drei Frauen mit Tom, dessen Frau vor
drei Monaten verschwand, in einem Fahrstuhl stecken. Berührt von
Toms Schicksal erklären sie sich bereit, ihm zu helfen und es
entstehen unverhoffte Freundschaften.
Anna McPartlin ist eine Autorin, die es
mit einem wundervollen, locker flockigen Schreibstil schafft, selbst
der herzerwärmendsten Geschichte noch Humor zu verpassen. Die
Sprache, die sie für ihre Charaktere verwendet, ist wundervoll
sarkastisch und doch bleiben die Gefühle nicht auf der Strecke.
Vielmehr schickt sie ihre Leser auf eine emotionale Berg und
Tal-Fahrt. Dennoch habe ich ziemlich lange für diesen Roman
gebraucht. Nicht, weil er langweilig wäre, sondern weil die Story
meiner Meinung nach volle Konzentration benötigt.
Was diese angeht, so sollte man sich
allerdings nicht vom Klappentext beeinflussen lassen, denn dieser
drückt nicht im Geringsten aus, welchen Umfang und welche
erzählerische Gewalt die Geschichte hat, denn es geht in erster
Linie gar nicht um die Suche nach Toms Frau Alexandra, wie man
vermuten könnte. Vielmehr handelt dieser Roman von Familienbanden,
von Freundschaft und die verschiedenen Widrigkeiten des Lebens. Die
Handlung dieses Buches ist ein einziger Strudel aus unterschiedlichen
Gefühlen. Der Leser begleitet abwechselnd alle vier Charaktere,
erfährt, was ihnen in ihrem bisherigen Leben geschehen ist, welche
Schicksale ihnen begegnet sind und wie sich ihre Leben nach dem
Zusammentreffen im Fahrstuhl verändern. Dabei entstehen wundervolle
und tiefgründige Freundschaften, neue Beziehungen und ein mancher
erfährt das erste mal in seinem Leben, was es heißt, nicht allein
zu sein. Allerdings kam für mich das Ende dann ein bisschen zu
schnell und auch die Sache mit Alexandra wird nicht völlig
aufgeklärt, was ich schade finde. Dennoch war es im Großen und
Ganzen recht zufriedenstellend.
Getragen wurde der ganze Roman jedoch
zweifellos von den grandiosen, einzigartigen Charakteren. Diese sind
allesamt sehr überzeugend geschrieben und selbst, wenn jemand von
ihnen nicht sehr sympathisch war, so musste ich ihn einfach mögen.
Ein gutes Beispiel dafür ist Rose, Janes und Elles Mutter, die mit
bösen Bemerkungen nicht spart und gerade damit für reichlich
Unterhaltung sorgt. Am besten hat mir allerdings gefallen, dass
wirklich jeder von ihnen während der Geschichte eine gewisse
Entwicklung durchläuft, der eine mehr, der andere weniger. Und
trotzdem ist am Ende niemand mehr so, wie er es am Anfang war.
Für mich ist dieses Buch, schon allein
wegen der guten Mischung aus Tiefgründigkeit und Humor, eine
absolute Leseempfehlung. Zwar hat es sicher auch hier und da seine
kleinen Makel, aber die sind durchaus Interpretationssache und gut zu
verkraften. Mich hat dieser Roman jedenfalls sehr begeistert und ich
werde auch weitere Bücher der Autorin lesen.


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