Sonntag, 10. März 2024

„Der erste Roman von Henriette Vásárhelyi beginnt am Meer und endet am und im Meer. Dazwischen erzählt Eva von Jan, dem Geliebten, der tot ist, von Heiner und Jan und der Dreier-WG, von Monn, den sie kennenlernt, weil er Jans Handynummer übernommen hat. Und sie erzählt vom Schmerz, als Jan krank war und starb, und wie sie sich verschanzt in der Wohnung, die an früher erinnert. Eva spricht über ihren Verlust mit sich und mit den Fliegen, nicht aber mit den Menschen, die ihr helfen wollen.“

- Beschreibung des Verlags -

Lange wollte ich dieses Buch unbedingt haben, nur, damit es dann wieder ewig in meinem Regal stand, weil das Thema doch schon etwas schwierig ist. Am Ende hat es mich wahnsinnig enttäuscht, denn statt eines emotionalen Romans über den Verlust eines geliebten Menschen, bekommt man hier eher solch einen, in dem die experimentelle Sprache alles verdirbt und die wahren Gefühle verschluckt.

Das beginnt schon beim Schreibstil, der gewollt und übertrieben poetisch ist und sich einfach nicht so richtig rund für mich anfühlte. Außerdem konnte er, bis auf die erdrückende Melancholie, die Gefühle der Protagonistin überhaupt nicht transportieren, was ich bei dem Thema sehr schade fand.

Ebenso wirkt die Geschichte einfach nur wirr zusammen gepuzzelt, zusammenhanglos und wild. Sie beginnt am Ende, schiebt Erinnerungen dazwischen und dreht sich immer wieder um die relativ unsympathische Protagonistin, die ich weder besonders mochte, noch mit welcher ich mitfühlen konnte, denn, obwohl jeder Mensch anders mit Trauer umgeht, tut sie so viele Dinge, die einfach nur dumm sind und absolut nicht nachvollziehbar. Für mich war sie einfach nur eine Irre. Gleichzeitig fehlt der Tiefgang komplett. Warum hat Eva Jan so sehr geliebt? Was ist das zwischen ihr und Monn? Nutzt sie ihn nur aus und warum kümmert er sich so aufopferungsvoll um sie? Das alles sind Fragen, die ich mir am Ende gestellt habe. Und die größte Frage war, was mir dieses Ende eigentlich sagen soll.

Alles in allem ist dieses Buch absolut nicht mein Geschmack, denn mir hat hier einfach alles gefehlt, was ich davon erwartet hatte. Zu Ende gelesen habe ich es auch nur, weil es mit weniger als zweihundert Seiden recht kurz war.

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