Dienstag, 18. Februar 2025

Dieser Roman wurde mir von Vorablesen und dem dtv Verlag zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich im Vorfeld sehr herzlich bedanken.

„Evelyn kann sich an jedes ihrer früheren Leben erinnern. Auch daran, dass sie in jedem einzelnen davon ihren 18. Geburtstag nicht erlebt hat – und schuld daran ist jedes Mal ihre große Liebe, der sie unerklärlicherweise nicht entrinnen kann. Nur dass sie ihr aktuelles Leben gerade sehr mag und, noch wichtiger, dass ihre Schwester sie für eine Knochenmarktransplantation braucht. Wenn sie ihre Schwester retten und den tragischen Verlauf ihrer Zeit und Raum überdauernden Liebesgeschichte aufhalten will, muss Evelyn:
1. die Person finden, die sie seit Jahrhunderten in jedem Leben jagt,
2. herausfinden, warum sie überhaupt gejagt wird, um den Fluch endlich zu brechen, und
3. um jeden Preis verhindern, dass sie sich wieder ineinander verlieben …“

- Beschreibung des Verlags -

So gut ich die Idee hinter diesem Roman fand, so sehr war ich letztendlich enttäuscht, dass er mich nicht durchgängig packen konnte und auch ansonsten ein paar Schwächen aufweist. Dabei hatte er wirklich viel Potenzial, welches meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Der Anfang des Buches hatte mich schon richtig neugierig auf die Geschichte gemacht und ich fand auch toll, wie diese aufgebaut ist, aber zwischendrin hat sie sich dennoch etwas gezogen, weil es mir persönlich zu lange dauerte, bis irgendwas ans Licht kam, was das Ganze erklärt hätte. Ansonsten wird die Geschichte in erster Linie im Jetzt, also 2022 in Wales, erzählt, bewegt sich zwischendurch aber immer weiter in der Vergangenheit zurück, sodass man immer wieder kurze Einblicke in die früheren Leben der Protagonistin bekommt. Allerdings waren mir gerade diese Einblicke teilweise etwas zu kurz und auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Arden war für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Dass Evelyn die Liebenswürdigkeit in Person ist, wird recht schnell klar, ohne Frage, wogegen Arden meist ziemlich hart und abgeklärt wirkt. Sie beide ermorden sich immer und immer wieder gegenseitig, sprechen aber gleichzeitig von Liebe, was die Beziehung der beiden eher toxisch wirken lässt, als verliebt romantisch, zumal man erst ziemlich spät erfährt, wie es überhaupt zu den wiederkehrenden Morden kommt und selbst dann konnte ich die angebliche Liebe der beiden nicht so ganz nachvollziehen. 

Die Charaktere fand ich soweit okay. Ja, Evelyn ist, trotz ihrer Herkunft, eine Gute, dennoch war sie mir teilweise zu naiv. Trotzdem mochte ich sie im Großen und Ganzen. Mit Arden hingegen konnte ich nicht ganz so viel anfangen, was auch kein Wunder ist, schließlich spielt er im Gegensatz zu Evelyn keine allzu große Rolle, dafür, dass er eigentlich ziemlich wichtig ist. Allerdings fand ich Evelyns Schwester Gracie echt großartig geschrieben, super erfrischend und originell und auch ihre Mutter habe ich wirklich geliebt.

Am besten fand ich bei diesem Buch aber den Schreibstil, denn dieser ist, bis auf das them/they hier und da, wirklich toll und bietet richtig viele schöne, tiefgründige Sätze. Was das them/they angeht, so verstehe ich durchaus, warum dieses genutzt wurde, fand es beim Lesen dann aber doch etwas zu störend und ich hätte mir letztendlich eine andere Lösung gewünscht.

Alles in allem war dieses Buch von der Idee her tatsächlich super und auf gute Art speziell. Das Potenzial wurde aber leider nicht ganz ausgeschöpft und die Gefühle sind für mich nicht so richtig rübergekommen, was ich wirklich schade finde.

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