„Als April ein Video von einer mysteriösen Skulptur auf YouTube hochlädt, steht sie schlagartig im Zentrum der globalen Aufmerksamkeit. Denn weltweit sind identische Statuen aufgetaucht und sie scheinen nicht von der Erde zu stammen. April verschreibt sich dem Ziel, das Geheimnis um jeden Preis zu lösen. Sie teilt all ihre Erlebnisse auf Social Media, wird Dauergast in Talkshows und sogar die Regierung nimmt Kontakt mit ihr auf. Schon bald ist April kein Mensch mehr, sondern eine Marke, ein Symbol – und sie wird im kompromisslosen Kampf um Berühmtheit Opfer und Täterin zugleich. Denn als sie merkt, wie sehr die mediale Aufmerksamkeit sie verändert hat, ist es zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Währenddessen entwickelt sich die Lösung des Rätsels zu einem Wettlauf gegen radikale Verschwörungstheoretiker – und deren Angriffe beschränken sich nicht nur auf die virtuelle Welt.“
- Beschreibung des Verlags -
Dieses Buch ist schon irgendwie etwas Besonderes, aber wahnsinnig gut fand ich es leider dennoch nicht, denn hier bekommt man ein eigentlich ziemlich aktuelles Thema recht einseitig betrachtet präsentiert. Zudem gibt es im Englischen noch einen zweiten Band, der nicht ins Deutsche übersetzt wurde, der aber vielleicht einige Fragen hätte beantworten können. Hier blieben nämlich am Ende ziemlich viele besagter Fragen offen.
Dabei geht es hier vor allem um die Verantwortung im Umgang mit Sozialen Medien und wie schnell es möglich ist, sich im Internet zu radikalisieren. Rund um die mysteriösen Skulpturen, die von April „die Carls“ getauft werden, entspinnt sich so schon bald eine Art Kult, es entstehen zwei gegenseitige Gruppen und beide bestehen auf ihrer Meinung. Alles also, wie man es im realen Leben ebenfalls sieht und genau da liegt auch das Problem, denn auch hier ist automatisch eine Seite die Gute und die andere die Böse, ohne sich, bis auf einen kurzen Augenblick, überhaupt mit den Sorgen und Gedanken der Gegenseite auseinanderzusetzen. Dann gibt es auch noch Anschläge und Überfälle, April wird zu einer Kultfigur und alles, was sie macht, ist gut. Sorry, das war mir persönlich viel zu einseitig, fast schon manipulativ.
Ansonsten war das Buch aber echt interessant und es hat mich auch gut unterhalten. Die Idee mit den Skulpturen fand ich großartig, auch den Science Fiction Aspekt. Der Werdegang Aprils war zudem echt spannend, wenn auch nicht in allen Punkten wahnsinnig realistisch. Und dann wurde es zum Ende hin auch noch einmal richtig actionreich, nur leider mit einem offenen Ende, welches mich zusätzlich unzufrieden zurückgelassen hat.
Interessant fand ich aber ebenfalls die Charaktere, wenn für mich April auch ziemlich unsympathisch war, sehr naiv und auf sich selbst bezogen. Sie lebt nur in ihrer eigenen Bubble und ist auch kaum bereit, mal über ihren eigenen Horizont hinüber zu schauen. Genauso fand ich nicht besonders schön, wie sie mit ihrer Mitbewohnerin Maya umgeht. Ihre Freunde waren für mich hingegen allesamt echt liebenswerte Nerds, der sogenannte Gegner Petrawicki nicht böse, sondern einfach nur kritisch.
Alles in allem ist dieses Buch schon interessant und auf irgendwie abgedrehte Weise durchaus unterhaltsam. Ich habe es jedenfalls nicht bereut, es gelesen zu haben, habe aber auch nicht das Bedürfnis, diese Geschichte noch einmal zu konsumieren.




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