Der siebzehnjährige Mathéo kommt aus
gutem Haus, ist beliebt und ein talentierter Turmspringer. Bis nach
einem schrecklichen Vorfall sein komplettes Leben aus den Fugen gerät
und auch seine Beziehung zu Lola, die er wahnsinnig liebt, wird auf
eine harte Probe gestellt.
Nachdem mich „Forbidden“ von
Tabitha Suzuma fasziniert und vor allem geschockt hat, war ich sehr
gespannt auf diesen neuen Roman von der Autorin und wurde leider
etwas enttäuscht.
Der Schreibstil ist sehr
gewöhnungsbedürftig, nicht locker und leicht, wie von den meisten
Jugendbüchern gewohnt, sondern sehr beschreibend und detailreich. So
hat es seine Zeit gebraucht, bis ich mich in die Geschichte hinein
gefunden habe.
Auch diese ist, trotz des sehr
interessanten und wichtigen Themas, nicht ganz das gewesen, was ich
mir erhofft hatte. Obwohl der Leser von Anfang an weiß, dass Mathéo
etwas schreckliches passiert ist, bekommt man erst sehr spät nach
und nach mehr Informationen darüber. Die Handlung spitzt sich wie
eine Spirale immer weiter zu, wobei sich ungefähr die erste Hälfte
des Buches fast nur um die Gedanken und Gefühle des Protagonisten
im Kreis dreht. Leider zog sie sich dadurch unnötig in die Länge.
Das Ende dann hat mich geschockt und fassungslos zurück gelassen,
weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Diesen Twist fand
ich sehr gelungen, und auch, was dem Hauptcharakter tatsächlich
geschehen ist und wer darin verstrickt war, hat mich wirklich
sprachlos gemacht.
Mathéo ist ein Charakter, dessen
Persönlichkeit man größtenteils nur von nach dem Ereignis
kennenlernt. Trotz kleiner Rückblicke in das Davor, hätte ich gern
aber noch mehr über ihn erfahren. Mir fehlte einfach ein Einblick in
seine natürliche Persönlichkeit, was er für ein Mensch war, bevor
passiert ist, was passiert ist. Dadurch habe ich ihn eigentlich nur
bemitleidet und konnte keine emotionale Bindung zu ihm aufbauen. Auch
seine Eltern und wie diese mit ihm umgingen, haben das noch
verstärkt. Gerade seinen Vater, der nur seine Arbeit und den Erfolg
seines Sohnes im Sinn hatte, fand ich furchtbar. Lola mochte ich ganz
gern, mehr aber auch nicht. Genauso ging es mir mit seinen Freunden,
die leider stereotyp blass blieben.
Dennoch muss ich sagen, dass dieses
Buch nicht schlecht ist, allerdings auch nichts für jedermann. Wie
schon gewohnt, beschäftigt sich die Autorin einmal mehr mit einem
hoch interessanten, emotionalen Thema, nur wurde dieses von den
Möglichkeiten her nicht ausgeschöpft. Es fehlt die Tiefe, die es
gebraucht hätte, mich gänzlich packen zu können. Somit ist der
Roman nur mittelmäßig geworden. Leider!


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen