Nach einem schrecklichen Vorfall traut
sich Anna Fox, die allein in einem großen Haus in New York lebt,
nicht mehr nach draußen. Statt dessen gibt sie sich mit Vorliebe dem
Alkohol hin, chattet im Internet und spioniert ihre Nachbarn aus. So
auch die Familie Russel, Vater, Mutter und Sohn, die eines Tages ins
Haus gegenüber einzieht. Bald schon muss sie jedoch mit ansehen, wie
ihre Nachbarin brutal überfallen wird. Jedoch will ihr, als sie den
Vorfall bei der Polizei meldet, niemand glauben.
Noch einmal einen ganz herzlichen Dank
an das Lovelybooks-Team und natürlich den Blanvalet Verlag für das
Leseexemplar und das tolle Lesewochenende. Auch, wenn ich nicht zu
100 Prozent mit dem Buch zufrieden war, habe ich es gern mit all den
andern lieben Leuten zusammen gelesen.
Der Schreibstil des Autors in diesem
Buch, ist für einen Thriller ziemlich ausladenden und beschreibend,
manchmal aber auch irgendwie poetisch. Mir hat er gerade am Anfang
noch ein bisschen Sorgen gemacht und ich brauchte eine Weile, mich
daran zu gewöhnen. Jedoch haben mir die sehr kurzen Kapitel sehr gut
gefallen, weil diese mir geholfen haben, trotzdem durch die Seiten zu
fliegen.
Die Geschichte an sich fand ich sehr
atmosphärisch und auch interessant. Gerade die Beschreibung von
Annas Psyche konnte ich sehr gut nachvollziehen und ihre dadurch
entstandene Weise zu leben, beziehungsweise das Leben zu meiden. Die
immerzu verschlossenen Fenster und Türen taten ihr Übriges, um eine
etwas gruselige Atmosphäre zu schaffen.Außerdem fand ich die
Handlung sehr fesselnd, wenn auch nicht immer spannend, zumindest
hatte ich immer das Gefühl, weiterlesen zu müssen. Leider ist der
Autor, gerade auch am Anfang, teilweise zu sehr abgeschweift und so
versank die Story an manchen Stellen in langweiligen inneren Dialogen
und Gedanken der Protagonistin. Dafür konnte mich aber absolut
begeistern, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, was geschehen sein
könnte und wen ich verdächtigen sollte. Die Ungewissheit hat mich
sozusagen genauso festgehalten, wie Anna. Das Ende dann hat mich
total überrascht, denn gerade die Person, die ich überhaupt nicht
vermutet hätte, war tatsächlich der/die Böse. Im Legen falscher
Fährten ist Finn also sehr talentiert. Dass danach die Sache
allerdings ein bisschen schnell abgehandelt wurde, hat mich ein klein
wenig geärgert. Dennoch war das Finale wirklich zufriedenstellend.
Was die Charaktere angeht, so hat der
Autor sie perfekt aufgestellt. Wie schon gesagt, konnte man niemanden
so richtig einschätzen. Man verdächtigt so ziemlich jeden einmal
und wird am Ende dann doch überrascht. So ist es auch nicht
verwunderlich, dass man selbst die Protagonistin, auf Grund ihrer
psychischen Störung, nicht so richtig einschätzen kann.


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