Donnerstag, 6. September 2018


Als Senatorentochter Margot auf einer Gala ihrem Exfreund gegenüber komplett die Nerven verliert und damit einen Skandal auslöst, muss sie kurzerhand aus Detroit verschwinden. Das nimmt sie zum Anlass, um einen Marketingauftrag der Brüder Valentini, die eine Farm in Michigan besitzen, anzunehmen. Jedoch ist sie dort nicht jedem der Brüder willkommen. Vielmehr zeigt ihr der Mittlere der Brüder, Jack Valentini, von Anfang an die kalte Schulter. 

Ein ganz großes Dankeschön auch hier noch einmal an den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar. Nicht nur, dass ich mich über die Bereitstellung des Buches wahnsinnig gefreut habe, es hat mir bis auf ein paar Kleinigkeiten auch sehr gut gefallen.

Melanie Harlow hat an sich einen wirklich guten und locker leichten Schreibstil, doch die Sprache hat meiner Meinung nach, gerade bei den Sexszenen, nicht so richtig gepasst. Allerdings kann man sich doch recht gut an die teils recht harsche Ausdrucksweise gewöhnen und sie beherrscht das Buch nicht. Zwei Sachen haben mir dann aber echt gut gefallen, nämlich die zwei Erzählperspektiven und die Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Hauptcharaktere, wozu auch innere Dialoge gehören, die manchmal echt aufschlussreich waren.

Was die Handlung in diesem Roman angeht, so hätte ich aufgrund des Covers etwas anderes erwartet. Natürlich wusste ich, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt, aber dass sie dann so viel Erotik zu bieten hat, damit habe ich nicht gerechnet. Ich muss aber auch sagen, dass mich das an sich, bis auf die schon genannte Sprache, nicht gestört hat. Was mir jedoch ein wenig negativ aufgefallen ist war, dass die Sexszenen manchmal ein bisschen drüber waren. Ansonsten hat mir die Geschichte allerdings richtig gut gefallen. Schon von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen und wollte auch immer wissen, wie es mit Margot und Jack weiter geht. Ebenfalls die Interaktion zwischen den beiden mochte ich sehr und wie sich ihre Beziehung entwickelt. Dabei hat die Autorin einige Themen miteinander verschmolzen, die ich recht interessant fand. Zum Beispiel spielt neben dem Thema Liebe, Sex und Familie auch der biologische Anbau von Nahrungsmitteln eine kleine Rolle. Ebenfalls geht es um Tod und Verlust, was die Geschichte teilweise sehr emotional macht, ohne aber zu sentimental zu werden. Aber es gibt ebenfalls recht witzige Szenen, die mir das eine oder andere Schmunzeln bescherten. Das Ende dann fand ich, wenn auch vorhersehbar, was mich bei Büchern dieser Art gar nicht stört, sehr romantisch und es schließt die ganze Handlung perfekt ab.

Genauso haben mir die Charaktere hier sehr gut gefallen. Die Protagonistin Margot ist zwar in einer reichen Familie groß geworden, wirkte aber auf mich in keinster Weise eingebildet oder arrogant. Ganz im Gegenteil ist sie eine wahnsinnig nette und sympathische Person, die man sofort ins Herz schließt. Jack hingegen scheint anfangs ein riesiges Arschloch zu sein. Umso mehr man allerdings hinter seine Fassade blickt, desto mehr kann man Verständnis für ihn aufbringen und schließt ihn ins Herz. Und auch, wenn er nicht immer so handelt, wie es richtig wäre, so kann man sein Handeln doch irgendwie nachvollziehen. Für mich aber am wichtigsten war die Tatsache, dass alle Charaktere sehr gut geschrieben sind und nur dann den gängigen Klischees entsprechen, wenn es für die Handlung wichtig ist.

Für mich war dieses Buch auf jeden Fall eine super tolle und unterhaltsame Lektüre, die ich nur uneingeschränkt weiterempfehlen kann, wenn man eine emotionale und romantische Geschichte für zwischendurch sucht, die vor heißen Sexszenen nicht zurückschreckt. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich auch weitere Bücher der Autorin lesen würde.

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