Samstag, 29. November 2025

Was aussieht wie Magie, ist einfach ein Teil des Lebens, den wir noch nicht verstehen …
Als Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, von einer fast vergessenen Freundin ein heruntergekommenes Häuschen auf einer Mittelmeerinsel erbt, siegt ihre Neugier. Ohne Rückflugticket, Reiseführer oder einen Plan fliegt sie nach Ibiza. Zwischen den rauen Hügellandschaften und goldenen Stränden der Insel macht Grace sich auf die Suche nach Antworten über das Leben ihrer Freundin – und das Rätsel ihres Todes. Was sie dabei entdeckt, ist merkwürdiger, als sie es sich je hätte träumen lassen. Eine Wahrheit, die unmöglicher kaum sein könnte. Doch um sich auf sie einlassen zu können, muss Grace sich erst ihrer eigenen Vergangenheit stellen.“

- Beschreibung des Verlags -

Also, eigentlich mochte ich die Bücher von Matt Haig bisher echt gern. Vor allem „Ich und die Menschen“ fand ich einfach nur großartig. Aber dieses Buch hier war absolut nicht mein Fall, die Geschichte viel zu abgedreht, wirr und esoterisch angehaucht.

Eigentlich hatte ich mit einer lebensbejahenden Geschichte gerechnet, vielleicht sogar mit ein paar Lebensweisheiten, aber das, was man hier tatsächlich geboten bekommt, ist in meinen Augen nichts, was ich ernst nehmen kann. So geht es um eine mysteriöse, außerirdische Präsenz unter Wasser, besondere Fähigkeiten und dann gibt es noch den Kampf für die Umwelt, gegen den Kapitalismus und einen komischen Typen, der keine Rücksicht auf Land und Leben nimmt. Außerdem geht es darum, sich selbst vergeben zu können, denn Grace leidet extrem unter Selbstvorwürfen, wobei dieser Aspekt der Geschichte zumindest noch etwas emotional war. 

Erzählt wird die Geschichte dabei in Form einer E-Mail von Grace an ihren ehemaligen Schüler Maurice. Der Schreibstil ist super und gespickt mit viel Humor, so wie ich es bereits vom Autor gewohnt bin. Die Charaktere waren okay, aber nichts Besonderes. Grace ist vierundsiebzig, mit den typischen Wehwehchen, die dieses Alter mit sich bringen, verändert sich aber im Laufe der Geschichte auf ziemlich verrückte Weise. Dann gibt es noch den für sein Alter recht flippigen Alberto und seine Tochter Martha, die Grace zur Seite stehen. Christina, Grace Freundin, lernt man allerdings nur nebenbei kennen.

Alles in allem kann ich verstehen, dass der Autor mit diesem Buch auf verschiedene Themen aufmerksam machen möchte, allerdings mochte ich die Art und Weise nicht. Ich konnte leider mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen und im Großen und Ganzen auch nicht unbedingt mit den Charakteren. Dafür war aber zumindest der Schreibstil einmal mehr großartig.

Freitag, 28. November 2025

Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.
Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.“

- Beschreibung des Verlags -

Ich muss wirklich sagen, dass ich selten ein so gutes Buch über häusliche Gewalt gelesen habe, wie dieses hier, denn in „Die Nacht der Bärin“ wird recht anschaulich und realistisch die Geschichte von einer Familie erzählt, durch welche sich dieses Thema über die Generationen hindurchzieht. 

So lernt man einerseits Jule kennen, die zum ersten Mal mit der physischen Wut ihres Freundes konfrontiert wird und kurzerhand zu ihren Eltern flüchtet. Allerdings kommen mit der Nachricht über den Tod ihrer Großmutter langsam Dinge ans Licht, die ihren Blick auf ihre eigene Mutter noch einmal verändern. Gleichzeitig lernt man die beiden Schwestern Anna und Maja kennen, die eine sehr starke Bindung zueinander haben und die es immer wieder in den Wald zieht, bis Anna einen Jungen kennenlernt. Diese beiden werden ebenfalls mit häuslicher Gewalt konfrontiert, worunter auch die ältere Anna zu leiden hat. Vor allem aber die Mutter der beiden Mädchen wird immer wieder geschlagen, was von Maja, aus deren Sicht dieser Part der Geschichte erzählt wird, nicht unbemerkt bleibt. Beide Erzählstränge fand ich dabei von der Autorin absolut nachvollziehbar und bildlich geschrieben, allerdings ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Dennoch ging mir die Geschichte mit ihrer Härte insgesamt doch sehr ans Herz. Zudem hatte sie einige Überraschungen zu bieten und das auf nicht einmal dreihundert Seiten. 

Ebenfalls fand ich die Charaktere super überzeugend geschrieben, wobei für mich nicht einmal unbedingt Jule im Mittelpunkt stand, da es Figuren gab, die um einiges tiefgründiger beschrieben wurden. So fand ich vor allem Anna super interessant. Sie ist eine Teenagerin, die viel Verantwortung für ihre kleine Schwester übernimmt, gleichzeitig aber auch versucht, sich nicht vom eigenen Vater unterkriegen zu lassen. Und dann ist da noch Maja, die viel mitbekommt, aber noch ein Stück weit zu unbedarft ist, um das Böse richtig einzuordnen und so sieht sie in Annas neuem Freund eine Bedrohung, was irgendwie ein Spiegel der eigentlichen Gefahr ist.

Alles in allem kann ich an diesem Buch nichts auszusetzen finden. Es ist nämlich wirklich super geschrieben, bildlich und realitätsnah. Zudem geht es sehr sachlich und gleichsam eingängig mit dem Thema häusliche Gewalt um, ohne zu sehr in andere Themen abzuschweifen. Und die Charaktere sind ebenfalls lebendig und nachvollziehbar geschrieben.

Donnerstag, 27. November 2025

Schwestern, getrennt durch Jahrhunderte. Stimmen, die nicht unterdrückt werden können
2019: Lucy erwacht aus einem Albtraum und findet ihre Hände an der Kehle ihres Ex. Entsetzt flieht sie zu ihrer Schwester Jess an die australische Küste, doch diese ist verschwunden. Während Lucy auf ihre Rückkehr wartet, erfährt sie von seltsamen Ereignissen in der Kleinstadt: Männer sind verschwunden, ein Baby wurde in einer Höhle gefunden, und Seeleute hören Frauenstimmen auf den Wellen.
1999: Jess ist eine einsame Sechzehnjährige in einer ländlichen Stadt in der Mitte des Kontinents. Mit einer seltenen Wasserallergie diagnostiziert, hat sie sich schon immer anders gefühlt, bis ihr junger, charmanter Kunstlehrer sich für ihre Zeichnungen interessiert.
1800: Die Zwillingsschwestern Mary und Eliza wurden von ihrem Vater in Irland getrennt und nach Australien verbannt. Auf der langen Reise beginnen sie, seltsame Veränderungen an sich zu bemerken und spüren, wie das Meer sie zu rufen scheint...“

- Beschreibung des Verlags -

Wieder einmal hat Emilia Hart hiermit einen super feministischen Roman geschrieben, der mir, obwohl ich eigentlich, was dieses Thema angeht, ziemlich zwiegespalten bin, echt gut gefallen hat. Schon die Idee fand ich dabei echt toll und interessant. Zudem wurde diese auch noch richtig schön und märchenhaft umgesetzt.

Dabei spielt die Geschichte auf drei verschiedenen Zeitebenen, wobei Lucys Geschichte aus neutraler Sicht erzählt wird, die von Jess anhand von Tagebucheinträgen und die der Zwillingsschwestern Mary und Eliza als Träume, die sowohl Lucy als auch Jess immer wieder haben. Mit der Zeit verschwimmen die drei verschiedenen Perspektiven allerdings und es kommen mehr und mehr mysteriöse Geheimnisse, wie zum Beispiel die verschwundenen Männer, ans Tageslicht, die alle vier Schicksale miteinander verbinden. Diesbezüglich gab es einige interessante Wendungen, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Allerdings gibt es auch verschiedene Dinge, die bereits am Anfang schon ziemlich vorhersehbar waren, bei denen ich aber nicht weiß, ob es nicht eventuell auch so gewollt war. Ansonsten fand ich die Geschichte echt spannend und emotional, der magische Realismus ist der Autorin gut gelungen und hat ihr eine wirklich tolle Atmosphäre gegeben. Ebenfalls fand ich schön, dass es hier zwar auch um missbräuchliche Männer geht, Männer im Allgemeinen aber nicht über einen Kamm geschert werden. Außerdem geht es in gewissem Maße um Familie, um Rache und auch viel ums Wasser und das Meer. 

Die Protagonistin war in diesem Buch für mich dabei Lucy, weil man von dieser am meisten mitbekommt und ich muss sagen, dass ich sie zwar nicht unbedingt ins Herz geschlossen habe, sie aber dennoch nachvollziehbar und besonders geschrieben fand. Genauso ist ihre Schwester Jess eine sehr außergewöhnliche und fast schon mysteriöse Figur, die einige Geheimnisse verbirgt. Und dann sind da natürlich noch Mary und Eliza, die ich anfangs sehr tragisch fand, die sich aber immer mehr verwandeln und am Ende sogar zu Heldinnen werden.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich toll. Die Geschichte ist echt packend, märchenhaft und emotional, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte und die Charaktere fand ich, wenn auch nicht super sympathisch, dennoch wahnsinnig interessant und außergewöhnlich. 

Mittwoch, 26. November 2025

„Folge dem Rotkehlchen durch die verborgene Tür in den geheimen Garten! Die zehnjährige Mary wird nach dem Tod ihrer Eltern auf das abgelegene Landgut ihres Onkels geschickt, wo sie fortan leben soll. Die Geheimnisse in dem großen Haus mit den hundert verschlossenen Zimmern wecken schnell ihre Neugier. Was sind das für Schreie, die nachts durch die Gänge schallen und die niemand gehört haben will? Und was hat es mit dem vergrabenen Schlüssel zu einem geheimen Garten auf sich, der seit Jahren nicht mehr betreten worden ist?“

- Beschreibung des Verlags -

Nicht nur optisch ist diese Ausgabe des Buches ein absolutes Highlight, wenn die Kunst von MinaLima vielleicht auch nicht jedermanns Geschmack trifft. Dennoch kann ich nicht verstehen, warum es nicht mehr verlegt wird, denn auch die Geschichte ist wirklich wunderschön.

Mary ist nämlich ein kleines, störrisches, aber vor allem sehr einsames Mädchen, welches keinerlei Erziehung genossen hat. Die Konsequenzen muss sie nun selbst tragen, was mehr als tragisch ist. Diesbezüglich ist es schon fast ein Glück für sie, als ihre Eltern sterben und sie zu ihrem Onkel nach England kommt. Dort trifft sie nämlich auf Menschen, die sich von ihren Eskapaden so gar nicht beeindrucken lassen, unter anderem Dickon, einen einfachen Jungen aus dem Moor, der mit den Tieren spricht und sich Mary annimmt. Außerdem gibt es noch Colin, der Mary gar nicht so unähnlich ist und durch sie zu neuem Leben erwacht. Und dann ist da natürlich der Garten und damit eine Aufgabe, frische Luft und ein Geheimnis, welche das Mädchen und ihre Freunde vor neue Aufgaben stellen. Dabei geht es in diesem Buch vor allem um die Entwicklung von Mary und auch Colin von alleingelassenen, störrischen und kränklichen zu glücklichen Kindern, die gemeinsam mit den Blumen im Garten aufblühen. Es geht um den Zauber der Natur, um Freundschaft und auch um Familie, super eingängig und kindgerecht geschrieben.

Alles in allem ist dieses Buch einfach nur großartig, sowohl optisch als auch inhaltlich. Die Geschichte ist super tiefgründig und dennoch perfekt für Kinder geeignet, zudem echt außergewöhnlich illustriert und die verschiedenen interaktiven Extras laden zum Ausprobieren und Entdecken ein. Natürlich kann man das Buch aber auch als Erwachsener lesen.

Montag, 24. November 2025

„»Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher.« – Wanda hat sich ihr Leben anders vorgestellt. Ganz anders. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heißen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Der Lift ist defekt und das Treppenhaus ein einziges Funkloch, in dem man, wenn man Pech hat, das ganze Leben verpasst. Am anderen Ende der Stadt scheint dagegen alles möglich. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.“

- Beschreibung des Verlags -

Eher spontan habe ich mich für dieses Buch entschieden, da ich doch hier und da echt positive Stimmen dazu gehört habe, muss aber sagen, ich bin etwas zwiegespalten. Die Geschichte hat nämlich echt vielversprechend begonnen, wurde gegen Ende hin jedoch immer wirrer und unrealistischer.

Das Setting allein fand ich bereits echt interessant und ich konnte mir das Leben der Protagonistin als Alleinerziehende im tiefsten Marzahn auch echt gut vorstellen, schließlich kenne ich sowohl das Leben in Berlin als auch in der Platte. Genauso war ich bereits alleinerziehend. Dementsprechend konnte ich mich richtig gut in die Trostlosigkeit hineinfühlen, wobei Wanda aber noch echt tolle Leute um sich herum hat, die vielleicht nicht immer ihrer Meinung sind, aber im Notfall durchaus für sie da. Diesbezüglich konnte ich jedoch nicht verstehen, wie undankbar sie teilweise war und manchmal kam es sogar so rüber, als würde sie sich als etwas Besseres fühlen. Nicht einmal den Namen der Mutter von Karlies bester Freundin kennt sie wirklich. Überhaupt war die Protagonistin nicht wirklich sympathisch, aber im Großen dennoch eine recht gute Mutter, die vielleicht nicht immer alles richtig macht, jedoch ihr Bestes gibt. Außerdem ist sie zielstrebig, aber eben auch etwas naiv. Ansonsten begann die Geschichte, wie schon erwähnt, recht gut, durchaus spannend und sogar emotional, entwickelte sich aber immer weiter zu einer etwas unrealistischen Aschenputtel-Geschichte. Gerade die Sache mit der Schauspielerei wirkte für mich nicht wirklich überzeugend und auch das Ende hat mich nicht vom Hocker reißen können.

Alles in allem war das Buch okay und aufgrund der Kürze, sowie eines flüssigen Schreibstils, lässt es sich auch schnell weglesen, beziehungsweise hören, denn es ist auch gut vertont. Die Geschichte jedoch konnte mich nicht so ganz überzeugen, wenn ich auch das Setting und die trostlose Atmosphäre echt gespürt habe.

Samstag, 22. November 2025

Band 1: Like Fire in the Night
Band 2: Like Secrets in the Dark

„Auf einer der legendären Partys in einem berüchtigten New Yorker Nachtclub bekommt die 22-jährige Event-Managerin Lennon etwas mit, das niemand wissen soll: Blake Meester – bis vor kurzem ein gefeierter Rockstar und Erbe des Clubs – droht alles zu verlieren. Seit Blakes Vater bei einem Hausbrand ums Leben kam, bei dem sich auch der Sänger Brandnarben zugezogen hat, meidet er die Öffentlichkeit. Und er hält die Testamentsanforderungen nicht ein, die da wären: keine Drogen, keine Skandale – und die Teilnahme an öffentlichen Terminen. Als Blake merkt, dass Lennon das Gespräch mit seinem Manager mitgehört hat, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Doch der Manager hat eine Idee, wie die Situation beiden nützen könnte …“

- Beschreibung des Verlags -

Ich hatte mich echt so sehr auf dieses Buch gefreut und ich fand die Geschichte auch wirklich schön, aber ich muss echt sagen, dass ich noch nie so viel Gegender in einem so kurzen Buch erlebt habe, zwar in der etwas gemäßigteren Form, ohne „innen“, aber dennoch auffallend.

Ansonsten mochte ich die Geschichte wirklich sehr. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und die Chemie zwischen Lennon und Blake ist einfach nur toll, richtig süß, voller gegenseitigem Verständnis und loyal. Ebenfalls fand ich super, dass mal nicht Lennon die mit den riesigen Problemen ist oder gar beide, sondern nur Blake, wobei auch psychische Probleme und Sucht eine große Rollen spielen. Vor allem aber ist hier nicht Lennon der Grund für eine Veränderung, sondern sie kommt aus Blake selbst, unter anderem auch wegen der Anforderungen, die an ihn gestellt werden. Zudem gab es im Laufe der Geschichte eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte.  Ansonsten hätte ich gern ein bisschen mehr Rockstar Flair gewünscht, aber das ist wirklich das Einzige, was ich an der Geschichte selbst vermisst habe.

Die Charaktere fand ich auch hier wieder großartig. Ich mochte sowohl die flippige Lennon, die immer zu viel redet, wenn sie nervös ist und Kunstkurse gibt als auch den recht unsicheren Blake, der erst einmal damit klarkommen muss, dass er am Tod seines Vaters verantwortlich ist, sich aber über die Seiten immer weiter entwickelt, selbstbewusster und auch aktiver wird.

Alles in allem war die Geschichte wirklich toll und unterhaltsam. Ebenfalls waren die Charaktere echt liebenswert, vor allem Lennon mochte ich extrem. Dieses Gendern hat mich aber dann doch gestört und ein Stück weit auch den Lesefluss gestört. Dennoch bin ich vom Buch insgesamt echt begeistert.

Donnerstag, 20. November 2025

„Die kluge Montserrat schlägt sich als Außenseiterin in einer Männerdomäne durch: im mexikanischen Filmbusiness. Der einzige Mensch, der ihr lieb und teuer ist, ist ihr Jugendfreund Tristán, der als Soap-Darsteller unter Auftragsarmut leidet. Als sie und Tristán das Angebot bekommen, einen nie produzierten legendären Horrorfilm zu vollenden, schlagen sie ein. Doch der Filmstreifen ist mit einem dunklen Fluch belegt, der alle ins Unglück stürzt, die an ihm arbeiten ... Und das ist längst nicht alles! Der Geist eines teuflischen Okkultisten der Nazis steht an der Schwelle zum Reich der Lebenden, und Montserrat und Tristán müssen ihn und seine Anhänger um jeden Preis aufhalten.“

- Beschreibung des Verlags -

Leider muss ich hiermit mitteilen, dass es das wohl war mit mir und den Büchern dieser Autorin, denn irgendwie konnte mich auch dieses Werk aus ihrer Feder nicht wirklich begeistern, ich fand es sogar tatsächlich nicht besonders gut.

Schon der Anfang hat es mir echt schwer gemacht, in die Geschichte hineinzufinden, da es wahnsinnig viel Theorie rund um das mexikanische Kino, den Okkultisten Ewers und überhaupt Okkultismus im Zusammenhang mit der Filmbranche gab. Darin hat sich die Autorin extrem verloren, wobei es mit all den verschiedenen Charakteren und unterschiedlichen Motiven auch noch ziemlich verwirrend wurde. Außerdem habe ich mit dem ganzen Thema rund um den Okkultismus selbst so gar nichts am Hut, hatte mich viel mehr auf den in der Beschreibung des Buches groß angekündigten Film gefreut, den Montserrat und Tristán vollenden sollten und war gespannt darauf, was infolgedessen alles geschieht. Doch hier war irgendwie alles anders als erwartet. Das, was angekündigt wurde, hätte vielleicht tatsächlich einhundert Seiten gefüllt, dafür war die Geschichte  größtenteils ziemlich zäh und plätscherte nur so vor sich hin. Erst gegen Ende wurde es hier und da etwas spannender, was das Ruder aber leider nicht mehr wirklich herumreißen konnte. Obendrein war die Geschichte zu keiner Zeit wirklich gruselig, wenn mir hier und da auch die Atmosphäre der neunziger Jahre recht gut gefallen hat.

Auch muss ich sagen, dass mich dann doch zumindest die Charaktere bei der Stange gehalten haben, denn ich mochte sowohl Montserrat, die so gar nicht perfekt ist, aber eine große Klappe hat und super mutig ist als auch den etwas chaotischen, auf sympathische Weise leicht hochmütigen Tristán wirklich sehr. Ebenfalls fand ich Adam Urueta recht interessant. Von Ewers hätte ich hingegen gern weniger erfahren und die anderen Charaktere blieben mir etwas zu blass, wenig greifbar.

Alles in allem war dieses Buch mal wieder nicht das, was ich erwartet habe, recht theoretisch, langweilig und in keinster Weise gruselig, nicht einmal schaurig. Die Atmosphäre war auch nur bezüglich des Settings gegeben. Allenfalls die beiden Protagonisten haben es dann doch wenigstens so weit herausgerissen, dass ich das Buch zumindest nicht abgebrochen habe. 

Dienstag, 18. November 2025

Band 1: Like Fire in the Night
Band 2: Like Secrets in the Dark

„Über Nacht wird die 21-jährige Musikerin Ivy Cohen ein Star. Plötzlich will ganz New York wissen, wer die Frau mit der rauen Stimme privat ist.
Der junge Journalist Milo Harrison erhält den Auftrag, sich in Ivys Umfeld einzuschleusen und möglichst viel über sie herauszufinden. Für Milo rückt damit die Lösung seines größten Problems in greifbare Nähe: Liefert er seinem Auftraggeber eine echte Enthüllungsstory, kann er endlich die Geldeintreiber loswerden, die ihm wegen der Schulden seines Vaters im Nacken sitzen. Doch Milo hat nicht damit gerechnet, wie verletzlich Ivy hinter ihrem sexy Bühnen-Ich ist. Und auch nicht mit der düsteren Vergangenheit, der sie zu entkommen versucht.
Während die Gefühle zwischen Milo und Ivy stärker werden, geraten beide immer tiefer in den Sog von Ivys Geheimnis …“

- Beschreibung des Verlags -

Noch am Anfang, muss ich sagen, fand ich dieses Buch nicht so besonders, doch nach und nach fand ich es tatsächlich immer besser und gegen Ende hin war es dann noch einmal so richtig toll.

Im Grunde bekommt man hier auch nicht unbedingt eine typische Rockstar-Liebesgeschichte, denn erstens ist hier Ivy die Sängerin und zweitens steht sie noch am Anfang ihrer Kariere. Dennoch gibt es aber auch das typische Flair, eine Stammbar, in welcher sie immer ihre Konzerte gibt, Fans und Paparazzi. Allerdings steht hier Ivys großes Geheimnis im Mittelpunkt. Woher kommen ihre tiefgründigen, emotionalen Songtexte und warum weiß man so gut wie nichts über ihre Herkunft? Und hier kommt Milo ins Spiel, der durch die Schulden seines Vaters gezwungen ist, an Geld zu kommen. Natürlich ist hier der Verrat nicht weit entfernt und natürlich ist der Weg, den er einschlägt, nicht moralisch einwandfrei und dennoch waren seine Beweggründe absolut nachvollziehbar, genauso die Gefühle, die sich nach und nach zwischen Ivy und Milo entspinnen. Besonders schön fand ich dabei auch, wie die beiden, anders als in vielen anderen Büchern dieser Art, und dabei auch noch relativ schnell, eine Lösung für beiderlei Probleme finden. Vor allem hätte ich mit dieser Lösung auch nicht gerechnet, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. Was ich auch richtig toll fand, ist, dass es schon mitten in dieser Geschichte einen klitzekleinen Ausblick auf die Geschichte von Lennon gibt.

Die Charaktere fand ich ebenfalls super geschrieben. Ivy ist zwar ein angehender Star, aber absolut auf dem Boden geblieben, dankbar und auch zu ihren Fans einfach nur super freundlich. Milo ist ebenfalls ein total lieber Kerl, der einfach nur zwischen den Stühlen sitzt und dennoch lieber selbst leidet, als andere leiden zu lassen. Manchmal war er mir aber auch schon fast ein bisschen zu nah an der Selbstaufgabe. 

Alles in allem fand ich diesen Roman insgesamt wirklich gut. Die Geschichte begann etwas zäh, ist aber letztendlich wirklich süß und die Charaktere mochte ich ebenfalls sehr. Auch der Schreibstil ist echt gut, wenn man vom Gendern absieht, was sich scheinbar immer mehr in der Literatur verbreitet und ich so gar nicht leiden mag. Auf jeden Fall bin ich jetzt gespannt auf Lennons Geschichte und erhoffe mir viel davon. 

Sonntag, 16. November 2025

„Hat ihre Liebe eine zweite Chance?
Kierra Hughes ist alles andere als glücklich, wie ihr Leben verlaufen ist, und sucht verzweifelt einen Ausweg für sich und ihre Tochter. Aber als sie auf einer Dinnerparty plötzlich Gabriel Sinclair wieder gegenübersteht, wird sie augenblicklich von ihrer Vergangenheit eingeholt. Gabriel, ihre erste große Liebe und der Mann, mit dem sie ihre schönsten Momente teilte. Die Gefühle von damals sind sofort zurück, und sich von ihm fernzuhalten scheint unmöglich - zu groß ist Kierras Sehnsucht nach einer Zukunft, in der sie doch noch zusammenfinden könnten. Aber Gabriel hatte einen Unfall und kann sich weder an Kierra, noch an ihre gemeinsame Zeit erinnern ...“

- Beschreibung des Verlags -

Ja, dieses Buch war wieder mal ein typischer Cherry, die Geschichte war ebenfalls wieder emotional, teils dramatisch und teils super süß und ja, irgendwie kann man einfach alle Bücher der Autorin absolut genießen. Zum Highlight hat es für mich aber leider dennoch nicht ganz gereicht.

Das liegt vor allem daran, dass ich solche Art von Geschichten einfach schon viel zu oft gelesen habe und ich glaube, das ist auch schon das Einzige, was diese wirklich herzerwärmende Story nicht perfekt für mich gemacht hat. Es ist also nicht der Fehler der Autorin, sondern einfach mein Ding. Ansonsten war das ganze Buch einmal mehr großartig, mit größtenteils wunderbaren Charakteren, aber auch einem richtigen Egomanen, die Themen sind wichtig und auf jeden Fall aktuell. So geht es hier vor allem um eine toxische Beziehung, häusliche Gewalt, aber auch um eine alte Liebe, die neu entfacht. Dabei fand ich gerade die Liebesgeschichte zwischen Kierra und Gabriel wirklich toll, sehr respektvoll und voller gegenseitiger Rücksichtnahme. Die Beziehung zwischen Kierra und ihrem Ehemann Henry hingegen ist einfach nur ein Albtraum, da hilft ihr gerade das Wiederaufeinandertreffen mit Gabriel, was ihr auch ein Stück weit Kraft gibt. Vielleicht ist das psychologisch gesehen nicht unbedingt die beste Idee, aber dennoch absolut nachvollziehbar. Gleichzeitig gibt es mit Henrys Tochter Ava aber noch jemanden, die Kierra in ihrer schrecklichen Ehe hält, schließlich hat sie das Mädchen als eigene Tochter angenommen und will sie nicht verlieren. Es ist also alles gar nicht so einfach, wie im echten Leben auch.

Die Charaktere waren, wie schon angedeutet, ebenfalls super geschrieben, sehr realitätsnah und greifbar. Gerade Kierra konnte ich sehr gut nachvollziehen, ihren Kampf, aber auch ihre Zweifel, ihre Liebe für ihre Tochter, aber auch die Zerrissenheit. Ebenso mochte ich Gabriel wirklich sehr, denn er ist, trotz alle Geheimnisse, die nacheinander aufgedeckt werden, einfach nur super verständnisvoll und immer für Kierra da. Und dann ist da noch die aufgeweckte und intelligente Ava, die man einfach nur ins Herz schließen muss, denn obwohl sie ein typischer Teenager ist, ist sie auch super lieb. Dagegen ist Henry ein echter Psychopath, der sich daran erfreut, wenn er seine Frau erniedrigen kann. Ihn kann man einfach nur scheiße finden.

Alles in allem bekommt man hier eben das, was man bei einem Buch von Brittainy Cherry erwarten kann, eine super emotionale, tiefgründige Geschichte, voller Drama und Liebe. Man kann also kaum enttäuscht werden, wenn man ihre Bücher kennt. Ich bin jedenfalls auch von dieser Geschichte wieder begeistert.