„'Die Sache mit Büchern ist die', sagte sie. 'Sie helfen einem, sich ein
größeres und besseres Leben vorzustellen, als man es sich je erträumen
könnte.'
Zu lange waren Opaline, Martha und Henry nur Nebenfiguren in ihrem eigenen
Leben.
Doch als diese drei ahnungslosen Fremden einen mysteriösen, verschwundenen
Buchladen entdecken, wird alles anders. Dieser magische Ort zieht sie in ihren
Bann und lässt sie erkennen, dass ihre eigenen Geschichten genauso
außergewöhnlich sind wie die auf den Seiten ihrer geliebten Bücher. Während
sie Geheimnisse lüften, tauchen sie in eine Welt voller Wunder ein, in der
nichts so ist, wie es scheint.“
- Beschreibung Amazon -
Wenn ich eins über dieses Buch sagen kann, dann, dass es eine ganz besondere
Liebesgeschichte mit fantastischen Elementen beinhaltet und zum Teil auch in
das frühe zwanzigste Jahrhundert entführt. Dabei wird es aus insgesamt drei
Perspektiven und in zwei Zeitebenen erzählt.
Man begleitet hier nämlich einerseits die junge Opaline, die sich in den
zwanziger Jahren aus dem Korsett der Erwartungen an eine junge Frau dieser
Zeit befreien möchte und deshalb vor ihrem dominanten, grausamen Bruder
flüchtet, um ihr Glück in Wales zu finden. Dort übernimmt sie einen alten
Buchladen, bis ihre Vergangenheit sie einholt. Andererseits lernt man in der
Gegenwart Martha kennen, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist
und nun für die betagte, aber nicht gerade sehr taktvolle, dafür schrullige
Madame Bowden als Haushälterin arbeitet. Außerdem gibt es noch Henry, einen
Doktoranden, der rare und mysteriöse Bücher sammelt, wobei er allerdings über
einen Buchladen stolpert, der plötzlich verschwindet. Auf der Suche nach
diesem mysteriösen Buchladen stößt er auf Martha, zu welcher er sich sofort
hingezogen fühlt.
Das alles klingt vielleicht etwas verwirrend, war es für mich anfangs auch ein
bisschen, aber mit der Zeit kam ich immer besser in die Geschichte hinein und
ich wurde buchstäblich mitgerissen von den Ereignissen, die sich hier
ereignen. So dreht sich alles um diesen einen mysteriösen Buchladen, um
Literatur und um einige mysteriöse Dinge, die sich im Haus von Madame Bowden
ereignen. Es werden aber auch wichtige Themen wie häusliche Gewalt
angesprochen und es geht um feministische Themen, die hier nicht hetzerisch
umgesetzt wurden, sondern nachvollziehbar und ehrlich. Ebenfalls gibt es die
teilweise etwas tragische Liebesgeschichte, die auch wieder besonders ist und
irgendwie wunderschön, verbunden mit einer Suche nach einem mysteriösen,
unveröffentlichten Manuskript. Das Ende fand ich ebenfalls super schön, aber
auch etwas zu abrupt.
Richtig toll fand ich auch die besonderen Charaktere in diesem Buch, vor allem
die für ihre Zeit sehr fortschrittliche und selbständige Opaline, die auf ihre
Art sehr liebenswert ist und sich dennoch nicht die Butter vom Brot nehmen
lässt. Aber auch Martha mochte ich ganz gern und den etwas seltsam wirkenden
Henry. Und dann ist da die großartige, kauzige Madame Bowden, die mich auf
ganz besondere Weise beeindruckt hat und irgendwie alle drei miteinander
verbindet.
Alles in allem mochte ich dieses Buch wirklich super gern, denn es ist
gleichzeitig eine Hommage an die Literatur und ein märchenhafter Roman mit
einer süßen, besonderen Liebesgeschichte. Es ist aber auch ein ehrlich
feministischer Roman über starke Frauen, die ihren Weg gehen. Dieses lässt
sich im Übrigen auch gut als Hörbuch hören, weil dieses großartig vertont ist,
wobei die Sicht jedes Protagonisten von einem anderen Sprecher gesprochen
wurde.