In den letzten Jahren hatte es die
35-jährigen Annie alles andere als leicht. Da fehlt ihr die
überdrehte und immer gut gelaunte Polly, die ihr Leben komplett auf
den Kopf stellt, gerade noch. Die junge Frau hat es sich nämlich in
den Kopf gesetzt, ihr in einhundert Tagen zum Glück zu verhelfen.
Doch während Annie von Pollys überschäumenden Optimismus anfangs
noch genervt ist, entwickelt sich mit der Zeit eine innige
Freundschaft zwischen den völlig unterschiedlichen Frauen und Annie
taut immer mehr auf. Aber auch mit Polly hat das Leben übel
mitgespielt und am Ende ist es sie, die Annies Hilfe viel dringender
nötig hat.
Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar.
Dafür ein ganz großes Dankeschön an das Bloggerportal der Random
House Verlagsgruppe und natürlich an den Blanvalet Verlag.
Ohne eine bestimmte Erwartung bin ich
an die Lektüre dieser sehr interessant klingenden Geschichte heran
gegangen und wurde überrascht, wie tiefgründig, traurig aber vor
allem auch positiv sie tatsächlich ist. Dabei sollte man sich aber
im Klaren darüber sein, dass sie gleichzeitig nicht immer ganz
realistisch rüber kommt.
Den Schreibstil der Autorin fand ich
wirklich gut. Er ließ sich flüssig und schnell lesen und hat mich
gut durch die Geschichte hindurch getragen. Am meisten gefiel mir
allerdings, dass er trotz der recht schweren Thematik sehr viel Witz
hatte.
Ein bisschen schwieriger hat es mir da
die Geschichte an sich gemacht. Einerseits fand ich sie einfach nur
emotional und toll, andererseits aber auch sehr abwegig und nicht
ganz realistisch. Und zwischendrin gab es hier und da ein paar
Längen, die sicher hätten vermieden werden können. Dennoch
überwiegen die positiven Seiten der Handlung bei weitem. Schon
allein die Idee mit den hundert Tagen zum Glück ist großartig und
viele Dinge, die hier in Angriff genommen wurden, sind durchaus auch
im realen Leben umsetzbar. Außerdem wurde ich immer wieder zum
Nachdenken angeregt, darüber was im Leben wirklich wichtig ist und
was eigentlich nur schmückendes Beiwerk ist, ohne dass es dem Leben
Sinn verleiht. Es geht also sehr viel um Leben und darum, es zu
genießen, obwohl die ganze Geschichte über der Tod im Hintergrund
lauert und nur darauf wartet, endlich zuzuschlagen. Und trotzdem
schaffte es die Autorin meiner Meinung nach, aus diesem Buch einen
absoluten Feel Good Roman zu machen, der Leben und Tod auf
aufmunternde Weise miteinander verbindet, ohne in Kitsch abzudriften.
Dazu haben auch die beiden sehr
unterschiedlichen und doch irgendwie ähnlichen Protagonistinnen
gepasst. Annie mit ihrer schweren Vergangenheit konnte einem
eigentlich leid tun, dennoch wünscht man sich gleichzeitig, dass sie
endlich wieder aufsteht und ihr Leben in den Griff bekommt. Sie ist
grummelig und pessimistisch und doch irgendwie liebenswert und sie
entwickelt sich weiter, ohne am Ende der perfekte Optimist zu sein.
Polly hingegen ist das absolute Gegenteil und obwohl man ziemlich
früh erfährt, dass sie ein trauriges Schicksal hat, hat man immer
das Gefühl, dass diese Frau absolut nichts aus der Bahn zu schmeißen
mag. Und dennoch steckt noch viel mehr hinter dieser eigentlich
tragischen und zugleich lebensfrohen jungen Frau, was man allerdings
erst im Laufe der Geschichte erfährt. Ansonsten gibt es noch einige
mehr oder weniger wunderbare Charaktere, die ich alle sehr gut
geschrieben fand und die insgesamt die Story ausgezeichnet bereichert
haben.
Ich muss sagen, dass ich hin und her
überlegt habe, wie wohl meine Bewertung dieses Buches ausfallen soll
und lange dachte ich, dass es nur die Höchstpunktzahl verdient hat.
Doch dort und da gab es dann doch ein paar Dinge, die mich ein
kleines bisschen gestört haben, weshalb ich einen Punkt abgezogen
habe. Trotzdem ist dieser Roman der absolute Hammer und jeder, der
gerade nicht sehr glücklich ist, sollte ihn lesen und alle anderen
natürlich auch.


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