Samstag, 2. November 2024

„Eva entdeckt, dass ihr Mann eine Affäre hat – und sinnt auf Rache. Für den schnellen Trost gabelt sie in einer Kneipe Jonas auf. Sie ahnt nicht, dass ihr charmanter One-Night-Stand schwer gestört ist: Frauen, die mit ihm anbändeln, lässt er nie wieder los.“

- Beschreibung des Verlags -

Warum habe ich dieses Buch überhaupt beendet? Diese Frage stelle ich mir wirklich, denn eigentlich hatte es nicht wirklich viel zu bieten, vielmehr handelt es sich dabei um den wohl langweiligsten Thriller, den ich je gelesen habe.

Dieser hat noch nicht einmal dreihundert Seiten, hat sich aber gezogen wie Kaugummi, weil einfach nichts Spannendes passiert ist. Vielmehr lernt man erst einmal Eva kennen, deren Ehe gerade zu Bruch geht und die dabei erst wie ein Opfer wirkt und dann wie eine unkontrollierte Furie, die handelt, ohne überhaupt einmal tiefer darüber nachzudenken, was sie eigentlich tut. Zwischendurch erfährt man von Jonas, der sich scheinbar aufopfernd um seine Freundin kümmert, welche im Koma liegt. Schnell wird aber klar, dass dieser Typ eindeutig nicht ganz richtig im Kopf ist, sogar echt gefährlich. Nebenbei wird auch noch irgendwas über Jonas Vergangenheit erzählt, was aber so konfus und verwirrend ist, dass ich damit so gar nichts anfangen konnte.

Als dann Eva auf Jonas traf, dachte ich wirklich, dass endlich mal etwas Interessantes passieren könnte, sich zwischen den beiden ein gefährliches Spiel oder so ähnlich entwickelt, aber so war es nicht. Stattdessen dümpeln beide in ihren eigenen Problemen weiter und während Eva sich die ganze Zeit selbst bemitleidet und Rachepläne schmiedet, schmachtet Jonas ihr hinterher. Erst auf den letzten zwanzig Seiten passiert dann tatsächlich etwas zwischen den beiden, was zu einem Finale führt, welches zwar echt böse, aber auch extrem vorhersehbar war.

Dazu kommt, dass die Charaktere hier super unsympathisch sind und in keinster Weise irgendwie interessant. Eva, die, ohne weiter zu hinterfragen, kopflos auf Rache sinnt, handelt total dumm und unüberlegt, wobei sie gleichzeitig in Selbstmitleid versinkt. Jonas ist ein Psychopath, der immerhin Potenzial hatte, welches aber nur sehr wenig ausgeschöpft wurde. Ebenso fand ich Evas Ehemann Henrik total nichtssagend, wobei er sich auch noch wie ein bockiges Kind benommen hat. Allenfalls Evas Eltern waren für mich ein kleiner Lichtblick, denn diese sind einfach toll, aber eben auch nur Nebencharaktere mit wenig Auftritt.

Der Schreibstil gibt ebenfalls nicht viel her, ist sehr verwirrend und mit vielen inneren Monologen zugekleistert. Dazu kommen die vielen skandinavischen Begriffe, Namen und so weiter, die echt schwer zu lesen sind. Gut, da der Roman auch von einer schwedischen Autorin geschrieben ist, ließ sich das wohl nicht vermeiden, aber im Zusammenspiel mit der echt komischen Geschichte, war das ein weiterer Störfaktor. 

Alles in allem fand ich die Idee hinter diesem Buch echt gut und hatte auch echt Hoffnungen, dass es mich packen könnte, doch diese wurden leider nicht erfüllt. Für mich war der Thriller jedenfalls echt langweilig und total skurril, mit nur sehr wenig Atmosphäre und regelrecht blöden Charakteren. Aber hey, ich habe es immerhin beendet. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen