Montag, 15. April 2019


Nach einer erneuten Nachtschicht im Krankenhaus stolpert die junge Medizinstudentin Verena ausgerechnet über eine grausam zugerichtete Leiche. Nur mit viel Glück kann sie sich selbst vor dem Mörder retten. Als sie kurz darauf auch noch ihre Anstellung verliert, kommt ihr das Jobangebot des mysteriösen Wolf von Hagendorf, seine schwerkranke Mutter zu pflegen, gerade recht und sie macht sich auf zum abgelegenen Anwesen Weißenbach. 

Ein liebes Dankeschön an den dp Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat, nachdem ich es auf Lovelybooks gewonnen hatte. Umso trauriger bin ich, dass mir dieser Roman so gar nicht zugesagt hat, denn für mich war die Geschichte einfach nicht rund.

Der Schreibstil ist zwar an sich ganz in Ordnung, passt meiner Meinung nach aber nicht zur Handlung. Für mich war er viel zu blumig und ausschweifend, dafür dass die Geschichte nicht mehr zu bieten hat, als reine Unterhaltung und dabei noch nicht mal sehr unterhaltsam, sondern eher langweilig. Außerdem haben mich die zahlreichen fremdartigen Begriffe wahnsinnig gestört. Hier wollte die Autorin wohl beweisen, dass sie gute Sprachkenntnisse hat, hat dem Roman damit aber keinen Gefallen getan.

Die ganze Handlung ist einfach zu umfangreich und dennoch zu unausgereift. So ziehen sich gerade die ersten von gerade einmal dreihundert Seiten viel zu sehr in die Länge, nur um dann ziemlich viel hinein zu quetschen, was in einem Finale endet, dass sich förmlich überschlägt. Die Geschichte beginnt mit einem Autounfall, bei dem Verena ihre gesamte Familie verliert, der aber im Verlaufe der weiteren Handlung gar keine Bedeutung mehr hat. Dann gibt es da noch den Mörder, vor dem Verena flieht, der aber ebenfalls nur hin und wieder auftaucht und insgesamt nichts dazu beigetragen hat, um irgendwie Spannung aufzubauen. Im Mittelpunkt steht aber Verenas Job auf Weißenbach, die Vorgänge da und eine oder besser gesagt zwei Liebesgeschichten, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Dabei ist dieses Anwesen einfach nur total komisch beschrieben und überhaupt nicht schaurig oder mysteriös, wie ich es erwartet hätte. Und auch die ganzen Geschehnisse dort waren allerhöchstens kurios, aber in keinster Weise spannend, sondern größtenteils vorhersehbar und klischeehaft. Am meisten hat mich allerdings dieser ganze Liebeskram gestört. Es fehlt nämlich komplett eine Entwicklung und die gewisse Chemie zwischen Verena und dem Mann, dem ihre Gefühle gelten und dann entliebt sie sich ganz plötzlich, weil dieser Mann nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Kurz darauf bändelt sie aus unergründlichen Motiven heraus dann aber auch schon wieder mit dem nächsten an. 

Und auch die Charaktere sind leider nicht das, was ich erwartet hätte. Sie alle bleiben über die dreihundert Seiten hinweg einfach nur blass und nicht greifbar. Dazu ist Verena eine Frau, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Niemand von ihnen wird mir wohl lange im Gedächtnis bleiben, was einfach nur schade ist.

Für mich war dieser Roman, trotz der eigentlich gar nicht schlechten Idee, leider überhaupt nichts. Weder konnte mich die wirre Geschichte packen, noch mochte ich die Charaktere. So war ich auch wahnsinnig froh, als ich es endlich geschafft hatte und die letzte Seite zuklappen konnte. 

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