- Beschreibung des Verlags -
Nachdem der Anfang dieser Reihe so spannend und aufreibend war, hatte ich wirklich gehofft, dass es auch hier so weiter geht, doch leider habe ich das Gefühl, dass die Geschichte immer mehr in die Länge gezogen wird, ohne dass wirklich etwas wichtiges passiert.
Dabei ist der Schreibstil von Neal Shusterman auch hier wieder einfach super und lässt sich richtig gut und schnell lesen, was auch dazu geführt hat, dass ich weiterhin an der Stange geblieben bin und trotz einiger recht trägen Abschnitten das Buch nicht auf Dauer zur Seite gelegt habe,
Dennoch ist die Geschichte einfach nicht mehr das Selbe, wie noch in Band eins und selbst Band zwei fand ich noch besser als diesen hier, denn er hat sich mit über fünfhundert Seiten teilweise wirklich extrem gezogen. Es passiert zwar so viel und das auf verschiedenen Erzählsträngen, trotzdem hätten viele Szenen einfach kürzer und prägnanter sein können. Allerdings finde ich die Geschichte insgesamt noch immer wahnsinnig geistreich und gut durchdacht. Es geschehen viele schockierende Dinge, die wirklich im Gedächtnis bleiben. Und umso weiter man in der Geschichte voran kommt, desto mehr fällt auf, dass Fiktion und Realität in weiten Teilen vielleicht gar nicht mehr so weit auseinander liegen und das ist besonders erschreckend. Dann gibt es da noch die Liebesgeschichte zwischen Risa und Connor beziehungsweise Cam, je nachdem, wie man es sehen will. Diese finde ich gut eingebaut, zumal sie sehr realistisch wirkt und in keinster Weise konstruiert. Vor allem aber steht sie nicht im Vordergrund und ist eher dezent gehalten. Alles in allem ist die Geschichte aber für ein Jugendbuch richtig brutal und nervenaufreibend und Band vier wird natürlich auch noch gelesen.
Die Charaktere sind und bleiben einfach super geschrieben. Die drei Protagonisten sind wahnsinnig starke Figuren, die sich immerzu weiterentwickeln und dennoch menschlich dabei bleiben. Dazu kommen noch ganz viele verschiedene Nebencharaktere, von denen nicht nur einer es Risa, Connor und Lev schwer macht. Diese Antagonisten finde ich ebenfalls einfach grandios geschrieben, da man sie gleichzeitig hasst und dennoch merkt, dass sie nicht einfach nur böse sind, sondern meistens auch mehr dahinter steckt. Und dann gibt es auch noch die anderen Nebencharaktere, die einiges zur Story beitragen und in die man sich teilweise sogar wirklich verlieben kann. Ein Beispiel dafür ist Grace, welche einfach einzigartig ist und die ich richtig sehr mag, gerade weil sie ihre Schwächen hat. Ich finde jedenfalls, dass die zwischenmenschlichen Probleme überhaupt das Spannendste an diesem Buch sind.
Für mich kann dieser Band zwar nicht mehr mit seinen Vorgängern mithalten und ich habe bisher auch dafür am längsten gebraucht. Dennoch ist er noch immer recht solide und ich muss einfach wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Risa, Connor und Lev die Umwandlungen aufhalten können.
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