„Nach dem Unfalltod ihrer Eltern verschlägt es Grace buchstäblich ins kalte Exil: die Wildnis von Alaska, wo ihr Onkel ein Internat leitet, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Und die Schüler sind nicht weniger mysteriös, allen voran Jaxon Vega, zu dem Grace sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt – trotz aller Warnungen, dass sie in seiner Nähe nicht sicher ist. Doch Jaxon hat seinen Ruf nicht umsonst: Je näher sie und der unwiderstehliche Bad Boy einander kommen, desto größer wird die Gefahr für Grace. Offensichtlich hat jemand es auf sie abgesehen …“
- Beschreibung des Verlags -
Nach Aussagen, dass dieses Buch das Gefühl von Twilight zurückbringen würde und nachdem meine Lieblingsyoutuberin es wider Erwarten auch noch gefeiert hat, war für mich klar, dass ich es auch unbedingt lesen beziehungsweise hören muss. Nun ja, das Twilightgefühl ist bei mir leider nicht aufgekommen und auch sonst fand ich das Buch nicht so gut, wie erwartet, aber dazu nachfolgend mehr.
Da ist einerseits der wirklich gute Schreibstil, der an sich gut durch das Buch geführt hat. Dieses ließ sich ganz schnell und einfach lesen/hören und war genau richtig für junge Leute. Auch die Sprecher des Hörbuchs fand ich wirklich super, wenn auch die männliche Stimme nur einen kleinen Part eingenommen hat.
Die Geschichte allerdings war nicht wirklich mein Fall. Sie war durchaus okay, konnte mich jedoch über die knapp siebenhundert Seiten nicht so richtig packen. Das lag einerseits daran, dass sich diese, meinem Gefühl nach, nur eher langsam entwickelte, andererseits daran, dass ich die ganze Zeit schon wusste, was Jaxon für ein Wesen ist. Damit war die Spannung schon von der ersten Seite dahin und konnte sich für mich auch nicht mehr so richtig aufbauen, denn so wirklich viel zu entdecken gab es für mich nicht. Zwar gibt es noch einige Wendungen und die Autorin hat wirklich versucht, eine gewisse Spannung aufzubauen, doch bei mir ist das nicht so richtig angekommen. Vielmehr waren die ständigen Unfälle, welche Grace passieren, für mich von Anfang an auffällig und natürlich habe ich mich gefragt, was wohl dahinter steckt, aber der große Knall blieb am Ende doch für mich aus. Der ganze Hintergrund war für mich nichts Besonderes, nicht wahnsinnig aufregend und eher langweilig, wenn auch gut durchdacht und auch plausibel beschrieben. Insgesamt muss ich auch sagen, dass mich die Geschichte im Großen und Ganzen unterhalten hat, teilweise war sie sogar echt amüsant. Ebenfalls mochte ich das Setting. Ein eisiges Alaska hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nie in einem meiner gelesenen Bücher, aber fast siebenhundert Seiten hätte ich dafür nicht gebraucht.
Auch mit den Charakteren konnte mich die Autorin nicht wirklich abholen, denn diese sind ebenfalls nur eher mittelmäßig gut geschrieben, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend gut. Gerade Jaxon ist ein Klischee auf zwei Beinen, der böse Vampir mit Selbstzweifeln und einem überbordenden Beschützerinstinkt. Und auch, wenn ich Bad Boys normalerweise mag, so fand ich Jaxon nicht wirklich übermäßig toll. Grace ist auch nur okay. Zwar handelt sie, wie eine typische Teenagerin und ist damit sehr authentisch, trotzdem war sie für mich nichts Besonderes, keine Protagonistin, an welche ich mich ewig erinnern werde. Dazu kommen noch einige Nebencharaktere, die mehr oder weniger wichtig sind. Manche davon sind richtig gut geschrieben, manche auch eher nur klischeehaft und nicht wahnsinnig besonders.
Alles in allem kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Roman für Jugendliche sicher der neue Hit werden könnte, doch mich hat er nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht bin ich einfach nur zu alt für solche Bücher oder mir fehlt inzwischen einfach nur der Sinn für Vampire und Fabelwesen. Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls finde ich „Grave“ nur eher mittelmäßig und weiß noch nicht, ob ich mir auch Band zwei und drei noch zu Gemüte führen werde.
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