Sonntag, 17. Dezember 2023


„London im Jahr 1908. Drei Wege führen aus dem Waisenhaus: der Tod, das Arbeitshaus oder eine Adoption. Als die junge Florence in den Haushalt der Familie Molyneux aufgenommen wird, kann sie eigentlich aufatmen – doch sie erkennt schnell, dass etwas auf dem prachtvollen Landsitz Hollyhock ganz und gar nicht stimmt. Warum darf außer ihr niemand das Zimmer voller alter Puppen betreten? Wieso kann sie dort manchmal Kinderlachen hören und manchmal ein Weinen? Und welches düstere Geheimnis bergen der gutaussehende Rufus Molyneux und seine eiskalte Schwester? Florence ahnt noch nicht, wie gefährlich Neugier sein kann – und dass nicht nur ihr Leben auf dem Spiel steht ...“

- Beschreibung des Verlags -

Schon seit langer Zeit hatte ich dieses Buch im Auge, war aber auch skeptisch, da die Bewertungen eher im Mittelfeld lagen. Nun, da es endlich auch als Hörbuch verfügbar war, musste ich es unbedingt hören und muss sagen, dass ich einige eher verhaltene Stimmen gut nachvollziehen kann, aber dennoch gut unterhalten wurde.

Als Erstes muss ich zugeben, dass ich den Anfang des Romans wahnsinnig spannend fand. Ich mochte die ganze Atmosphäre des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, welches gerade erst aus dem Viktorianischen Zeitalter erwachte und sich auf den Weg zur Moderne machte. Aber auch das ganze sonstige Setting, das Anwesen und das Mysterium um die Molyneux und das geheimnisvolle Puppenzimmer fand ich sehr interessant und hätte mich darin verlieren können.

Allerdings wurde es etwa zur Hälfte der Geschichte dann irgendwie komisch. Diese entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hätte. Plötzlich war der Roman nicht mehr ganz so atmosphärisch, denn statt Spannung gab es sehr viel Fantasy, fantastische Wesen wurden plötzlich Teil des Ganzen und es kam zu einem Kampf um das Gute, wobei nicht so richtig deutlich wurde, was hier das Gute und was das Böse war. Dennoch fand ich die Geschichte, wenn auch nicht mehr ganz so spannend, noch immer recht interessant und ich war auf jeden Fall neugierig, wohin die Reise mit der Protagonistin wohl noch gehen würde. 

Diese konnte jedoch nicht so ganz mein Herz erreichen, was vor allem an der Sprecherin lag. Ihre Stimme war, meiner Meinung nach, nicht gut gewählt, da sie zu alt klang für ein vierzehnjähriges Mädchen und außerdem gab sie ihr eine sehr unsympathische Ausstrahlung, klang zu ruppig und zu hochnäsig. Die Moulineux hingegen blieben mir, nachdem sie anfangs sehr mysteriös waren, am Ende doch etwas zu flach. Dafür fand ich den Schreibstil der Autorin aber wirklich gut, locker, flockig und leicht zu folgen. Ebenso war die Sprache gut auf die Zeit der Geschichte angepasst. 

Alles in allem fand ich die Geschichte bis zur Mitte hin wirklich gut, interessant und spannend. Danach flaute sie allerdings etwas ab, verlor sich am Ende dann aber in absolutem Nonsens. Das Finale und die Erkenntnis der Protagonistin wirkten auf mich extrem erzwungen und konnten die gesamte Handlung einfach nicht rund abschließen. Schade, denn dadurch wurde die ganze Geschichte nur mittelmäßig. 

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