- Beschreibung des Verlags -
Nachdem dieses Buch bereits vor Erscheinen einen solchen Hype erfahren hat, kam auch ich nicht darum herum, es mir zu Gemüte zu führen und was soll ich sagen, irgendwie kann ich schon verstehen, dass das Buch so gefeiert wird, auch, wenn es mich nicht zu einhundert Prozent abgeholt hat. Dennoch war die Geschichte wirklich interessant, sehr intelligent konstruiert und auf jeden Fall packend, sodass ich sie kaum zur Seite legen konnte.
Erzählt wird diese aus Sicht einer dritten Person, was bei all dem Übel, welches der Protagonistin und auch den anderen Charakteren geschieht, durchaus eine gute Wahl ist, selbst, wenn man dadurch auch ansonsten nicht ganz so gut in die Gefühlswelt der Protagonistin eintauchen kann. Großartig finde ich auch die drei Teile, in welche die Geschichte unterteilt ist, wobei gerade der zweite Teil der ist, welcher am wichtigsten ist, da er einige Fragen aus Teil eins beantwortet. Allerdings hat sich dieser für mich persönlich aber auch etwas gezogen. Am besten gefallen hat mir dagegen Teil eins und Teil drei, obwohl gerade Teil eins sehr viele Fragen aufwirft, wobei sich die Handlung hier größtenteils auf Kaines Anwesen abspielt, welches für Helena zum Käfig wird, in welchem sie immer wieder qualvoll misshandelt wird. Dafür war Teil drei für mich am emotionalsten, hat die zugehörige Liebesgeschichte auf den Höhepunkt gebracht und die gesamte Geschichte zufriedenstellend abgeschlossen.
Insgesamt ist die Geschichte super düster, brutal und teilweise drückt sie wirklich auf die Psyche, ist also nichts für unter Achtzehnjährige. Es geht vor allem um einen grausamen Krieg zwischen Leben und Tod, wobei Alchemie eine große Rolle spielt. Zudem ist die ganze Geschichte extrem komplex, mit einem Magiesystem, welches mal was ganz anderes ist und hin und wieder musste ich mich deshalb auch nebenbei etwas schlaumachen und recherchieren, um alles besser zu verstehen. Dazu kommt, dass es wirklich viele verschiedene Figuren gibt, was mich anfangs ebenfalls etwas verwirrt hat.
Die Charaktere sind aber allesamt keine Helden im üblichen Sinne, sondern vielmehr tragische Figuren zwischen Krieg, Leid und Tod. Sie sind vielschichtig, teilweise undurchschaubar und ganz oft verwischen bei ihnen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Selbst Helena ist keine typische Heldin, sondern eine ganz normale, junge Frau, welcher ihre Fähigkeiten mehr oder weniger zum Verhängnis werden, ohne, dass sie als Person wirklich ernst genommen wird. Ihr zu folgen, war für mich manchmal gar nicht so leicht, obwohl ich sie wirklich mochte. Und auch Kaine hat mich durchaus überrascht, denn er ist nicht unbedingt das, was er zu sein scheint und hat einige Überraschungen zu bieten. Richtig abartig fand ich hingegen den High Necromancer Morrough, welcher ein Antagonist ist, wie man ihn nicht besser hätte schreiben können. Jedoch gibt es auch noch andere Figuren, die ich wirklich schrecklich fand.
Alles in allem ist dieses Buch wirklich gut, das lässt sich absolut nicht bestreiten, dennoch ist es für mich kein Highlight, weil es mir dann doch insgesamt um einiges zu lang war. Vor allem im Mittelteil hat es mich zeitweise etwas verloren. Ansonsten ist der Schreibstil großartig, das Worldbuilding echt interessant und düster, die Geschichte intelligent, brutal und doch irgendwie auch gar nicht so unrealistisch und die Charaktere gut geschrieben. Ich kann es also absolut weiterempfehlen, wenn man Dark Fantasy mit Romance mag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen