Samstag, 12. Oktober 2024

„Über die Hoffnung in dunkelsten Zeiten
Wien, 1936. Drei Freunde – Leo, Elsa und Max – verbringen einen perfekten Tag auf dem Jahrmarkt zusammen. Ein Foto, aufgenommen im Riesenrad des Praters, wird sie immer an diesen Moment der Freude und der Leichtigkeit erinnern. Die ganze Welt scheint ihnen zu gehören! Doch bald darauf versinkt diese Welt um sie herum in Dunkelheit und reißt sie grausam auseinander.
Leo muss sich auf die Hilfe von Fremden verlassen, um der wachsenden Bedrohung für Juden zu entfliehen.
Elsa wird wie Leo verachtet, einfach weil sie ist, wer sie ist. Wo kann sie noch sicher sein?
Max stellt plötzlich fest, dass er Teil der Gefahr ist, der seine Freunde so verzweifelt zu entkommen versuchen.“

- Beschreibung des Verlags -

Und wieder einmal habe ich ein Buch rein zufällig entdeckt und finde es auch noch absolut überzeugend. Ich glaube, dass ich es an einem Tag komplett durchgesuchtet habe, erklärt bereits alles. Dennoch will ich noch ein bisschen näher darauf eingehen.

Da es sich hier um ein Jugendbuch handelt, ist dieses auch recht einfach geschrieben, aber dennoch richtig gut und vor allem packend. Dass es zudem abwechselnd aus der Sicht der drei Freunde Leo, Max und Elsa geschrieben ist, die alle zu Beginn der Geschichte gerade einmal neun Jahre alt sind, macht es gleich noch interessanter. Außerdem bekommt man damit noch einmal einen etwas anderen Blick auf den Nationalsozialismus. Weiterhin fand ich wahnsinnig spannend, wie sich diese Zeit auf die Kinder auswirkt, denn während Leo und Elsa Juden sind, ist es Max nicht.

Das Buch beginnt mit einem wunderschönen Tag auf dem Prater in Wien und einem Foto, welches im Laufe der Geschichte immer wieder eine Rolle spielen wird. Doch kurz danach werden die Freunde bereits auseinander gerissen und gerade für Leo und Elsa beginnt eine Zeit der Angst und Schrecken. Währenddessen geht Max einen Weg, der zwar nachvollziehbar ist, mich dennoch extrem traurig gemacht hat, weil er sich, nur weil er seinem Vater gefallen und dazugehören will, immer mehr von seiner Freundschaft distanziert. Dennoch kreuzen sich die Wege der Drei dann doch wieder auf unterschiedlichen Wegen, aber niemals direkt, sondern durch andere Menschen als eine Art Brücke, was ich echt gut gelöst fand. Das Ende des Buches war dann allerdings auch wieder sehr erschütternd und hat mich echt fertig gemacht.

Überhaupt haben mich die Schicksale der drei Freunde wirklich sehr aufgewühlt, zumal diese wohl auch an wahre Schicksale angelehnt sind, soweit ich das verstanden habe. Trotzdem handelt es sich um eine fiktive Geschichte, die aber nicht weniger erschreckend ist, eine, die auf jeden Fall Spuren hinterlassen hat.

Alles in allem kann ich dieses historische Jugendbuch einfach nur weiterempfehlen. Es lässt sich sowohl gut lesen als auch hören, weil es super vertont ist und wirft einen mal etwas anderen, sehr erschreckenden, realitätsnahen Blick auf den Holocaust, nämlich aus der Sicht von Kindern. 

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