„»Ich wünschte, ich könnte dich genug für uns beide lieben.«
Immer wieder taucht ein mysteriöser Fremder in Floras Blumenladen auf. Dann
nachts vor ihrem Haus. Wer ist er, und was will er ausgerechnet von ihr?
Obwohl er ihr Angst macht, fällt es Flora mit jedem Tag schwerer, sich von
Sawyer fernzuhalten. Tiefer und tiefer verliert sie sich in einem Strudel
verbotener Gefühle. Doch der ehemalige Soldat ist nicht in Bishop’s Hope, um
sie kennenzulernen. Er ist gekommen, um sich von ihr zu verabschieden. Denn
sie beide verbindet eine Vergangenheit, die alles infrage stellt, was Flora
zu wissen glaubte ...“
- Beschreibung des Verlags -
Nach langer Zeit habe ich hiermit endlich wieder ein Buch gelesen, welches mich absolut packen konnte und welches ich kaum aus den Händen legen konnte, weil mich die Geschichte so sehr in ihren Bann gezogen hat.
Diese beginnt noch ziemlich ruhig und man könnte denken, es wird, obwohl gleich am Anfang eine Trauerfeier stattfindet, eine gemütliche Kleinstadt-Romanze. Doch falsch gedacht. Was man hier bekommt, ist nämlich eine zutiefst emotionale Liebesgeschichte mit einem gebrochenen, männlichen Charakter, der für mich irgendwie den Mittelpunkt der ganzen Geschichte gebildet hat, obwohl eigentlich Flora die Protagonistin ist. Er ist einerseits typisch Mann, der seine wahren Gefühle versteckt, der harte Ex-Soldat, der andern droht und ihnen Angst einjagt. Andererseits versteckt er innen drinnen selbst ganz viele Ängste, Angst vor Fehlern, Angst, nicht richtig zu sein und Angst vor der Zukunft. Dabei spielen viele verschiedene Themen eine Rolle, zu aller erst PTBS, was unter anderem zu Suizidgedanken führt, aber auch Krankheit und in gewissem Maße auch Stalking, wobei ich dieses Thema absolut nicht schlimm in diesem Buch fand.
Die Liebesgeschichte selbst fand ich aber auch großartig geschrieben, voller Verständnis von Seiten Floras, selbst, als andere sich einmischen, ihr von einer Beziehung mit Swayer abraten und ihn als gefährlich ansehen. Ihre Hingabe habe ich bewundert und wie sie ihn immer wieder verteidigt, ihn auffängt und am Leben hält, ist sehr realistisch und ohne unnötigen Kitsch geschrieben, nachvollziehbar und sehr menschlich. Vor allem fand ich schön, wie sie mit dem Thema Briefe umgeht, worüber ich nicht zu viel verraten möchte. Allerdings gibt es diesbezüglich auch ein kleines Logikproblem, was ich aber auch nicht weiter bewerten möchte. Das Ende der Geschichte fand ich ebenfalls großartig, denn es ist ein bittersüßes Happy End, bei welchem sich die Autorin keine unrealistische Lösung für ein bestehendes Problem herbeifantasiert hat.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich dieses Buch wirklich toll fand, die Geschichte sehr schön, emotional und obwohl sie lange Zeit teilweise echt düster ist, ist sie doch auch irgendwie lebensbejahend. Ebenso mochte ich die Charaktere, selbst die, die nicht unbedingt Sympathieträger sind, weil sie einfach gut und nachvollziehbar geschrieben sind. Und auch den Schreibstil fand ich super, mal ganz ohne Gendern, außer in den Anmerkungen.
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